Kurzzeitiger Zinkmangel beeinträchtigt die Verdauung

Kurzzeitiger Zinkmangel beeinträchtigt die Verdauung

Das Mineral Zink beeinflusst zahlreiche wichtige Funktionen des Stoffwechsels bei den meisten lebenden Organismen. An der Technischen Universität München (TUM) haben Forscher herausgefunden, dass selbst ein leichter Zinkmangel die Verdauung bereits in einem frühen Stadium beeinträchtigen kann.

Da Zink in lebenden Organismen nur in sehr geringen Mengen vorkommt, müssen wir es kontinuierlich über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. In der aktuellen Studie führten die Wissenschaftler Versuche mit frisch entwöhnten Ferkeln durch, die eine zinkarme Diät erhielten. Es dauerte nur zehn Tage, bis die Tiere einen Zinkmangel entwickelten.

Symptome eines Zinkmangels

Ein moderater Zinkmangel verursacht keine sichtbaren Symptome, doch kleine Veränderungen in der Leber und im Blut können festgestellt werden. Als die Forscher die Auswirkungen des verringerten Zinkgehalts auf den Stoffwechsel der Tiere untersuchten, stellten sie fest, dass der Körper versuchte, die Aufnahme zu optimieren, während gleichzeitig die Zinkausscheidung aus der Bauchspeicheldrüse sank.

Es ist bekannt, dass ein klinischer Zinkmangel den Appetit verringert, und verschiedene Hypothesen wurden dazu aufgestellt, unter anderem, dass Zinkmangel direkt den Vagusnerv beeinflussen könnte. Die tatsächliche Ursache könnte jedoch viel einfacher sein:

„Der Mangel an Zink verlangsamt den Abbau der Nahrung, wodurch sie sich im Magen-Darm-Trakt ansammelt. Das führt dazu, dass man weniger Hunger verspürt“, erklärt Daniel Brugger, Mitautor der Studie. Die Verdauung benötigt Zink, um normal zu funktionieren Die Bauchspeicheldrüse ist die Steuerzentrale des Körpers für die Zersetzung von Nahrung und die Aufnahme von Energie. Sie schleust Zink in den Magen-Darm-Trakt, um ein konstant hohes Niveau aufrechtzuerhalten. Bei Zinkmangel verringert die Bauchspeicheldrüse jedoch ihre Ausscheidung. Daniel Brugger vermutete, dass dieser Mechanismus mit der Verdauung zusammenhängt, was sich bestätigte. „Wir haben nachgewiesen, dass es eine direkte Korrelation zwischen der Menge der Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse und dem Gesamtzinkgehalt im Körper gibt“, erklärt Brugger. Auch kurzfristiger Zinkmangel sollte daher vermieden werden.

Zink für Veganer und Vegetarier

Da Schweine und Menschen physiologisch sehr ähnlich sind, zieht Brugger den Schluss, dass wir täglich Zink zu uns nehmen sollten. Besonders Veganer, Vegetarier und ältere Menschen sollten auf ihre Zinkzufuhr achten, insbesondere da Zinkmangel verschiedene Entzündungsmarker beim Menschen erhöht und die Immunkompetenz – die Fähigkeit des Körpers, eine normale Immunantwort auf ein Antigen zu erzeugen – verringert.

Lebensmittel, die reich an Zink sind, umfassen unter anderem Meeresfrüchte, Spinat, Kürbiskerne, Kakao und Pilze.

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Wissenschaftliche Referenzen und Quellen

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Källa: Technincal University of Munich. A diet lacking in zinc is detrimental to human and animal health. Pressmeddelande 2016-09-06.

Studien: Daniel Brugger, Wilhelm M. Windisch. Subclinical zinc deficiency impairs pancreatic digestive enzyme activity and digestive capacity of weaned piglets. British Journal of Nutrition, 2016 Sep;116(5):950-1. doi: 10.1017/S0007114516002683.